Wie hilft der Pilz?
Der Pilz wächst bis zum 200 fachen der
normalen Wurzelgröße. Damit wird indirekt die Wurzelfläche der Pflanze
vergrößert. Der Pflanze ist es dadurch möglich, in tiefere Erdschichten
vorzudringen und somit mehr Nährstoffe und mehr Wasser aufzunehmen.
Die Bodenpilze bilden ein für den Gärtner kaum sichtbares unterirdisches Netzwerk. Viele Wurzelsysteme tauschen mit diesen Pilznetzwerken Kohlenhydrate gegen mineralische Nährstoffe aus.
Die Pilzhyphen können oft ein viel größeres Bodenvolumen erschließen als Pflanzenwurzeln und stellen so mineralische Nährstoffe der Pflanze zur Verfügung. Pflanzen stellen dafür große Mengen von Kohlenhydraten zur Verfügung, was Pilze sehr dringend brauchen. Der Austausch dieser beiden Güter (Kohlenhydrate gegen mineralische Nährstoffe) wurde von Wissenschaftlern oft untersucht. Man findet zahllose wissenschaftliche Dokumentationen in Bibliotheken und im Internet. In der Natur, also auch im Garten, wechselwirken viele Pilze mit vielen Pflanzen gleichzeitig. Viele Gartenfreunde probieren die Wechselwirkungen durch den Einsatz geeigneter Mykorrhiza-Produkte einfach aus und freuen sich über die positiven Ergebnisse.
Deutschland verfügt über eine langjährige Tradition der Mykorrhiza-Forschung, die mit Albert Bernhard Frank 1885 begann. Seither gibt es bis heute ein weltweit ungebrochenes Interesse an deren wissenschaftlichen Untersuchungen, mit eigenen Fachzeitschriften, Kongressen und bisher weit über Zehntausend Publikationen.
Neben der wissenschaftlichen Bearbeitung wuchs auch das Interesse an der Entwicklung von lnokulum-Produktionsverfahren im technischen Maßstab (C. SCHNEIDER, FELDMANN, v. ALTEN, JOHNE, KUTSCHEIDT u.a.). Weiterhin wird die Testung bei zahlreichen wirtschaftlich relevanten Kulturpflanzen weitergeführt, insbesondere als ein Faktor der integrierten Pflanzenproduktion (SIEVERDING, FELDMANN , C. SCHNEIDER, JOHNE). Auch der Weiterentwicklung der praktischen Anwendungstechnik wird verstärkt Beachtung geschenkt.