Die Zahl der Pflanzenarten, die organische Nährstoffe von Pilzen gewinnen, könnte weitaus höher sein als bisher angenommen. Dies haben Forscher der Universität Bayreuth und der Universität Kopenhagen durch Isotopenuntersuchungen herausgefunden.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die ökologische Bedeutung von
Pilzen immer noch erheblich unterschätzt wird. „Falls sich die
Überlegung bestätigen sollte, dass weitaus mehr Pflanzenarten als bisher
bekannt einen Teil ihrer organischen Nährstoffe von Pilzen beziehen,
haben Pilze einen erheblichen Einfluss auf die Biodiversität und
Funktion von Ökosystemen. Programme und Maßnahmen im Natur- und
Umweltschutz sollten daher verstärkt auch die Pilze berücksichtigen“,
sagt Philipp Giesemann M.Sc., der Erstautor der Studie, der zurzeit an
der Universität Bayreuth im Fach Biologie promoviert.
Das Labor für Isotopen-Biogeochemie am Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER) ist darauf spezialisiert, Nährstoff-Flüsse innerhalb von Ökosystemen mithilfe von Isotopen aufzuklären.
Philipp Giesemann et al.: Discreet heterotrophs: Green plants that receive fungal carbon through Paris-type arbuscular mycorrhiza. The New Phytologist (2020), DOI: http://dx.doi.org/10.1111/nph.16367