13. Okt 2019
Biotechnologe Alexander Karich erläutert in einem äußerst interessanten Interview mit der Zeitung „Freie Presse“ die möglichen Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Zustand unserer Wälder und der gegenwärtigen „Pilzschwemme“. Er geht auch auf die Symbiose zwischen Pilz und Pflanzen, der Mykorrhiza, in dieser Situation ein.
Dem Wald geht es bekanntlich nicht gut: Trockenschäden, Borkenkäferschäden. Die außergewöhnlich starke Blüte der Fichte galt auch als Zeichen, dass es ums Überleben geht. Lässt sich das auf Pilze übertragen?
Was wir gesichert wissen ist, dass Mykorrhiza-Pilze wie Steinpilze, Maronen und andere Röhrlinge mit Pflanzen kommunizieren. Die jeweiligen Arten stehen im Stoffaustausch mit Bäumen wie Fichten, Kiefern, Buchen oder Eichen. Die Pilze ermöglichen es dem Baum, über die Wurzeln mehr Nährstoffe und Wasser aufzunehmen. Dafür versorgen sie den Pilz mit Kohlenhydraten. Es ist schon denkbar, dass ein kränkelnder Baum mehr Kohlenhydrate in die Wurzeln und zum Partner schickt, was wiederum zu einem verstärkten Wachstum des Pilzes führt. Es ist ebenso denkbar, dass ein Baum, der durch eine längere Trockenperiode negativ beeinflusst ist, wenn die Wetterlage wieder günstig ist, dann möglicherweise auch wieder mehr Kohlenhydrate an die Pilze weitergibt. Das ist aber alles sehr spekulativ. Einen Beleg durch Studien gibt es dafür nicht. Sicher ist, dass ein abgestorbener Baum auch kein Wachstum des Mykorrhiza-Pilzes mehr ermöglichen kann. In einem toten Fichtenwald finden sich keine Maronen mehr.
Lesen Sie das komplette Interwiew mit dem Pilz-Forscher Alexander Karich in der Onlineausgabe der "Freie Presse"